BERGHEIM

Willkommen im Stadtteil von Ortenberg in der Wetterau

Ein Streifzug duch die Entwicklung von Bergheim

Im Jahre 1305 wurde in einer Urkunde Berchheym erstmals erwähnt. Folgenden Inhalt gibt die Urkunde wieder: „Im Jahre 1305 übergibt Gerlach von Breuberg dem Grafen Gerlach von Jülich die Dörfer Berchheym, Steinbach und Usenborn und empfängt sie wieder als Lehen.“  

Einige Zeit eher, wurde jedoch zu einem anderen Anlass Bergheim bereits erwähnt. In einer Besitzübersicht von 1274 der Herren von Bleichenbach, dass Bergheim zu deren Grundbesitz zählt.

In einer noch früheren Ausarbeitung heißt es, dass die Franken als Nachfolge der Alemannen auf dem Berg eine Glauburg errichteten zu deren Dörfer wie Bergheim gehörten.  

Es ist jedoch zu anzunehmen, dass bereits wesentlich vor dem Jahre 600 n.Chr. in oder im Umland von Bergheim Siedlungen gab. Nachdem ab dem 8. Jahrhundert die Chatten in unsere Region fanden, spricht man von den „Hessen“.   Im Laufe der Zeit verlor Glauberg an Bedeutung und Ortenberg gewann mehr und mehr Einfluss. Ortenberg wurde politisch, rechtlich, wirtschaftlich, religiös sowie gerichtlich zum Mittelpunkt.  

Während der nächsten Jahrhunderte wechselnden die Besitzverhältnisse mehrmals. Vom Haus Konrad von Trimberg und seinen Sohn Konrad ging es über Erbstreitigkeiten zwischen den Häusern Stollberg, Ysenburg und Hanau am Ende an das Haus Hanau-Münzenberg. Nach erlöschen dieser Linie an das Haus Hanau-Lichtenberg, danach gelangte das Haus Hessen in den Besitz.  

Auch während des 30-jährigen Krieges (1618-1648) erfuhr Bergheim eine schlimme Zeit. So wurde auch hier im Ort die Abart des „Schwedischen Trunk“ praktiziert. Bei diesem wurde den Menschen die Arme zusammengebunden und man flößte ihnen zwangsweise Jauche ein.

Auch die Pest machte nicht vor unserem Ort halt. So schreibt man das im Jahre 1635 noch 5 „Mann“ in Bergheim leben. 

Zur Zeit der Hexenverfolgung gibt es von Bergheim keine Aufzeichnungen, man kann jedoch davon ausgehen, dass der Amtmann Geiß auch in Bergheim seine Opfer gefunden hat.

Die Kirche von Bergheim wurde in den Jahren 1723-1725 erbaut. Sie galt als Filialkirche von Gelnhaar und ist durch die Reformation geprägt. Dies Abhängigkeit zu Gelnhaar gefiel den Bergheimern nicht sonderlich, sodass wie erwähnt eine eigene Kirche erbaut wurde. Vorher wurde im Haus Vonderlehr (In der Burg 1) eine Stube als Kirchenraum hergerichtet.

Im Jahre 1807 viel das Kurfürstentum Hessen-Kassel an das durch Napoleon neugeschaffene Königreich Westfalen, dessen Oberhaupt sein Bruder Jerome war. Im Jahre 1809 viel dann Bergheim in Besitz der Herren Hessen-Darmstadt.

Die erste Bergheimer Schule wird für das Jahr 1825 attestiert, sie enthielt neben einen Unterrichtsraum eine Lehrerwohnung. Ab dem Jahr 1888 befand sich die Schule in einem neuen Gebäude, es beinhaltete neben den Schulraum auch Platz für das „Rathaus“ aber auch einen Raum für die Feuerwehr. In diesem wurden die Feuerspritze, Seile, Feuerhaken und weitere Werkzeuge zur Brandbekämpfung gelagert.

Nachdem, durch die steigenden Schülerzahlen, die Räume des Rathauses zu Schulräumen umgewandelt wurden und dies nachweißlich nicht reichte, entschloss sich die Gemeinde 1949 zum Bau einer neuen Schule „Am Hardwald“. 1951 wurde dieses Gebäude seine Bestimmung übergeben. Ab 1972 mussten die Kinder zu den Schulen nach Ortenberg bzw. Konradsdorf gebracht werden. Nach einem kurzen Umbau werden seit 1974 Kinder in der ehemaligen Schule auf der Hard betreut.

In den Jahren von 1840 – 1878 kam es auch in Bergheim zu Auswanderungen nach Nord-Amerika. So sollen in diesem Zeitraum mehr als 100 Menschen den Ort verlassen haben.

Der deutsch-französische Krieg 1870/71 wurde durch Deutschland gewonnen und es kam zu einem wirtschaftlichen Aufschwung, auch in Bergheim. So wurde 1878 die Brücke an der Kirche errichtet und einige Zeit später die an der alten Schule in der Dorfmitte.

Bereits im Jahre 1849 wurde die Brücke Richtung Bleichenbach durch den Kreis errichtet. Diese wurde im 20. Jahrhundert durch eine Betonausführung ersetzt.

Während des 1. Weltkrieges 1914 – 1918 mussten auch Bergheimer Menschenleben beklagen. Die Namen der Opfer und Vermissten der beiden Weltkriege kann man noch heute auf unseren Friedhof am Ehrenmal lesen.

Nach dem verlorenen Krieg setze, nicht nur in Deutschland, eine Inflation ein. Hierdurch wurde mühsam erspartes Geld vernichtet. Es gelang jedoch bereits im Jahre 1921 den Ort mit Elektrizität zu versorgen.

Im Jahre 1930 erfolgte eine zentrale Wasserversorgung. Der Bau der Hochbehälter wurde von der Firma Hofmann aus Ortenberg ausgeführt. Mit einem Darlehen von 60.000,- Reichsmark finanzierte die Gemeinde diesen Fortschritt. Mit dieser Neuerung waren die Dorfbrunnen überflüssig geworden und so brach man die Bornhäuser (Brunnenhäuser) ab.

Im Jahre 1933 übernimmt Hitler in Deutschland die Macht und startet am 01.09.1939 den 2. Weltkrieg. Während des Krieges bleibt Bergheim unversehrt, als aber am 30.03.1945 amerikanische Truppen in Bergheim einziehen, kommt es zu einer blinden Schießerei. Bei dieser wurden die Schule, der Laden Wenzel, das Haus Bingel, die Trafostation und die Kirche zum Teil stark beschädigt.

Im Jahre 1949 erfolgte ein Anbau an dem 1888 errichteten Schulgebäude, es diente der Feuerwehr als Gerätehaus und Schlauchturm.

Nach dem im Jahre 1951 die neue Schule auf dem Hardwald eingeweiht und direkt daneben ein Gebäude als Dienstwohnung für die 2 Lehrkräfte errichtet wurde, entstanden zwei Straßen die beiderseits bebaut wurden. Das Gelände auf der Hard war ursprünglich ein Waldgebiet was bereits im Jahre 1935 durch die Gemeinde abgeholzt wurde. Hier entstand, nach Aufteilung an 12 Kleinbauern, Siedlungsland was zunächst verpachtet wurde.

In den Jahren 1954/55 begann man mit dem Bau der Kanalisierung. Zuerst die Ortsdurchfahrt, danach Wiesenstraße und in der Burg. Als letztes Teilstück wurde von 1965 – 68 die Neue Schulstraße und Hardwaldstraße kanalisiert. Nach der Kanalisierung wurde das Straßennetz im Ort bis 1970 mit einer modernen Straßendecke versehen. Im Zuge der Verbreiterung und Erneuerung der Straßen wurden im Jahre 1955 die zwei Gemeindebackhäuser abgebrochen. Worauf im Jahre 1956 das neue Backhaus in der Burg errichtet wurde.

Im Jahre 1963 wurde an der neuen Schule ein Spielplatz angelegt und 1966 konnte der Ort Außerplanmäßig mit modernen Peitschenmasten zur Beleuchtung der Straßen versehen werden.

Der Sportplatz wurde am 23.05.1968 an den Sportverein „Olympia“ übergeben. Im Anschluss erfolgte im Jahr 1971 der Bau des Sportheimes.

Am 30.06.1971 endet die Eigenständigkeit Bergheims und am 01.07.1971 erfolgte der Zusammenschluss mit Ortenberg.

Unser Dorfgemeinschaftshaus wurde im Jahre 1983 errichtet und weißt Baukosten in Höhe von 750.000,- DM aus.