Geschichte Natur- und Vogelschutzgruppe Ortenberg-Bergheim

Bereits Mitte der 1960ziger bauten der Touristenverein „Die Naturfreunde“ unter Leitung von Heinrich Brousek-Fischer und Hans Wilhelm Guth ein (unser) Naturfreundehaus. Mir ist es nicht bekannt, was in den Jahren 1966 – 1977 mit diesem Gebäude geschah.

Ich möchte nun aber mit dem Jahre 1977 fortfahren.

Im Frühjahr 1977 regte Wolfgang Wohlfahrt die Gründung einer Vogelschutzgruppe Bergheim an.

Es muss wohl hierauf bei den Bergheimer Bürgern und Bürgerinnen zu einem Zuspruch gekommen sein. Am 30.03.1977 erfolgte die Gründungsversammlung.

Am Mittwoch, dem 30. Märtz des Jahres 1977 begrüßte Wolfgang Wohlfahrt die Anwesenden und stellte seine Tagungsordnungspunkte vor. Alle Punkte wurden von den Anwesenden bestätigt und unter Punkt 6 erfolgte eine geheime Wahl des künftigen Vorstandes. Dieser sollte aus 8 Personen bestehen. Gewählt wurde an diesem Tag folgende Anwesende.                      

Zu Beisitzern des ersten Vorstandes wurden Heinrich Brousek-Fischer, Wolfgang Klipper, Kurt Schneider und Renate Berg gewählt.

Auf Antrag des Vorstandes, wurde dem Verein von der Stadt Ortenberg ein Versammlungsraum in der Alten Schule (heute Montessori Kinderhaus) und ein Raum im Keller des Gebäudes, der bis heute (2021) als Werkraum genutzt wird, zur Verfügung gestellt.

Im März des Jahre 1989 verstarb allzu früh der Gründungsvater und 1. Vorsitzender Wolfgang Wohlfahrt. Von nun an ruhten alle Aktivitäten der Natur- und Vogelschutzgruppe Bergheim.

Karl-Heinz Schwenz ergriff im Jahre 1991 die Initiative und rief eine Versammlung an. Durch seine Aktivität sollte eine Fortführung der Arbeit der Vogelschutzgruppe in Angriff genommen werden. Zu dieser ersten Versammlung, nach dem Tod von Wolfgang Wohlfahrt, erschienen am 29.09.1991 10 Mitglieder des ruhenden Vereines.

Die Anwesenden Personen und Mitglieder des ruhenden Vereines, beschlossen, dass der Verein unter dem Namen „Natur- und Vogelschutzgruppe Bergheim“ fortgeführt wird.

Danach wurde ein Vorstand für den zukünftigen Verein gewählt. Folgende Personen gehörten diesem Vorstand an.

Frau Renate Berg, Herr Reinhold Neun und Herr Arnold Neun wurden zu Beisitzern gewählt.

Am 14.01.1992 fand im Versammlungsraum des Vereines die erste Vorstandsitzung statt. Der Jahresbeitrag wurde auf 24,- DM für erwachsene Mitglieder festgesetzt. Eine Anmerkung von Gerhard Frank :„Der Betrag liegt 2020 bei 12,- € und ist somit praktisch sogar noch etwas niedriger als damals.“

Jugendliche Mitglieder bleiben beitragsfrei.

Seit 1992 erfolgt die Wahl des Vorstandes alle 4 Jahre.

Als Treffpunkt für zukünftige Vorstandsitzungen, bietet die Stadt Ortenberg einen weiteren Raum im Keller des Kindergartens (ehemals neue Schule) an.

Im Mai 1992 starteten wir zu einer Vogelstimmenwanderung. An Himmelfahrt, bzw. Vatertag führten wir ein Grillfest durch. Dieses Fest wurde bis 2008 in einem selbstgebauten Zelt auf der Wiese hinter dem Kindergarten durchgeführt

Fast 20 Jahre lang (von 1991 – 2010) prägte Karl-Heinz Schwenz, in Form des Vorsitzenden, besonders das Vereinsleben. Es war eine Zeit mit einer sehr hohen Aktivität im Verein. Holzbänke und Müllbehälter wurden gefertigt und aufgestellt. Nistkästen und Futterhäuschen gebaut oder repariert und aufgehängt. Jährlich werden ca. 300 Nistkästen von Mitgliedern des Vereines gereinigt. Die regelmäßigen Wanderungen im Sommer wie auch im Winter aber auch die Vogelstimmenwanderung und ein Tagesausflug wurden zu festen Daten im Jahr.

In einem Bauwagen richtete Karl-Heinz Schwenz unter Mithilfe von Vereinsmitgliedern eine komplette Küche ein. Dieser Küchenwagen diente zu unseren Grillfesten als Verkaufswagen, er wurde aber auch an weitere Vereine aus Bergheim verliehen.

Einige Bergheimer, wohl eher die Älteren, können sich noch an Alfred Mohr erinnern. Er war Genossenschaftsrechner der Raiffeisenbank Bergheim aber auch unser ehemaliger Vereinsrechner.

Alfred Mohr ist aber auch bekannt des er den einen oder anderen Obstbaum veredelte. So machte er einige Male einen Spaß und veredelte Unterschiedliche Apfelsorten auf einen Baum. Durch dieses Interesse an Obstbäumen ergriff er die Initiative und so schloss der Verein im Jahre 2004 mit Frau Prähofer, der Eigentümerin einen Pachtvertrag über die Nutzung der Streuobstwiese. Die Obstanlage befindet sich auf der Bergheimer Höhe, Ortenberger Straße unterhalb des Recyclinghofes.

Nun betreuen wir das Grundstück bereits seit 2004, die 79 Bäume werden regelmäßig gepflegt und das Obst geerntet. Die Pflege der Grünfläche wird durch die Schafe von ansässigen Schäfereien mehrmals im Jahr durchgeführt.

Durch den Wetteraukreis gibt es auf Antrag eine finanzielle Zuwendung Obstanlagen zur Förderung von Streuobstwiesen. Weiterhin erhalten wir bei der Abgabe der Ernte ein Entgelt, dass noch der abgegebenen Menge berechnet wird. Die vorgegebene Annahmestelle für unser Obst ist in Glauburg die, seit 1881 bestehende Kelterei Possmann.

Nach dem Verkauf des Grundstückes von Frau Prähofer an den Wetteraukreis, musste eine neue Nutzungsvereinbarung geschlossen werden. Die Nutzungsvereinbarung läuft bis zum 31.12.2022 und verlängert sich nach Ablauf um jeweils 1 Jahr.

Eine weitere Möglichkeit zur besseren Gestaltung unseres Vereinslebens gab es im Jahre 2008.

Das leerstehende Gebäude der „Naturfreunde Büdingen“ bot uns die Stadt Ortenberg zu Nutzung an.

Das Gebäude befindet sich im Hardwald und wurde in den 1960ziger Jahren erbaut. Hierzu gibt es unterschiedliche Angaben.

Der damalige Vorstand besichtigte die Immobilie und das Gelände und es wurde einstimmig ein Nutzungsvertrag beschlossen. Allen beteiligten war zu diesem Zeitpunkt klar, dass nun auf den Verein größere Renovierungsarbeiten und Kosten zukommen.

So wurde unter Leitung unseres ehemaligen Vorsitzenden Karl-Heinz Schwenz in den Jahren 2008/09 780 Arbeitsstunden geleistet. Nach Beendigung der Renovierungsarbeiten wies der Rechner einen Kassenbestand von 0,00 € aus.

Bereits am 1. Mai 2008 veranstalteten wir unser rationelles Grillfest zum Vatertag. Ich musste selbst noch einmal nachschauen wie der Vatertag auf den 1. Mai gefallen ist und noch vor dem Muttertag begangen wurde. Aber hier hat Gerhard recht! Leider fallen in den kommenden Jahren einige Male diese Veranstaltung mangels Helfer aus.

Seit 2010 hat sich das Heringsessen, als Abschluss der „närrischen Zeit“ in unserem Verein etabliert.

Es wird von den Bergheimerinnen und Bergheimern sehr gut angenommen. Das erste mal wurde es am Aschermittwoch dem 17.02.2010 veranstaltet. Im Jahre 2020 war es in Bergheim die letzte öffentliche Veranstaltung. Danach wurde unsere Leben durch Corona verändert. Leider hat sich die Situation im laufe des Jahres 2020 dramatisch verschlechtert, sodass im Jahre 2021 kein Herings-essen stattgefunden hat.

Im Herbst 2010 wurden 110 Nistkästen für unterschiedliche Waldvögel im Bereich des Steinbruches und der neuen Zufahrt zum Bruch aufgehängt. Der Steinbruchbetreiber, die Mitteldeutsche – Hartstein – Industrie AG, stellte die Kästen zur Verfügung. Für das Anbringen der Kästen wurde uns eine Spende von der MHI überwiesen. Ebenfalls in 2010 wurde der Vorbau des Vereinsheimes vergrößert und die Bedachung erneuert.

Nach 20jähriger Vereinsarbeit trat unserer 1. Vorsitzender Karl-Heinz Schwenz 2011 aus persönlichen Gründen zurück. Der verbleibende Vorstand bedankt sich bei Herrn Schwenz für die geleistete Arbeit und wünscht Ihm für die Zukunft alles Gute.

Zur Erhaltung der Streuobstwiese an der Bergheimer Höhe wurden 2012 im Auftrag des Wetteraukreises ca. 50 Laub-und Nadelbäume gefällt. Das Stammholz wurde zum Lagerplatz des Energiedorfes gebracht. Für die geleisteten Stunden gab es eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 1100,-€. An den Arbeiten beteiligten sich 7 Vereinsmitgliedern mit Traktor und Radlader.

Nachdem Karl-Heinz Schwenz aus dem Vorstand ausgeschieden ist und Peter Dietrich seitdem als 2. Vorsitzender den Verein führte, wurde Herr Dietrich 2013 zum 1. Vorsitzenden gewählt. Diese ordentliche Jahreshauptversammlung war turnusmäßig in diesem Jahr geplant. Auf der Sitzung wurde unter anderem beschlossen, dass der Vorstand nur noch für 2 Jahre gewählt wird.

Der „Lebendige Adventskalender“ als Teil des dörflichen Lebens wird seit 2010 von der evangelischen Kirchengemeinde Bergheim organisiert. Die Natur- und Vogelschutzgruppe beteiligt sich seit 2015 regelmäßig an dieser Aktion. Hierbei wird ein Fenster im Vereinsheim weihnachtlich geschmückt. Für die vielen Besucher gibt es ein kleines Programm so wie Speisen und Getränke. In Abwechslung mit anderen Vereinen werden am 6. Dezember Nikolausfeiern ausgerichtet.

Im Vogelschutzhaus, unserem Vereinsheim, wurde 2019 die marode Bedachung erneuert. Leider beteiligte sich die Stadt Ortenberg, Eigentümer der Liegenschaft, nicht an den Kosten. Nur dadurch, dass in den letzten Jahren gut gewirtschaftet wurde konnte die Gesamtsumme in Höhe von 3500,-€ durch den Kassenbestand des Vereines beglichen werden.

Zur Erhaltung der Artenvielfalt, wurde im Jahr 2020 am Trafohaus in der Dorfmitte Nistkästen angebracht. Nun können hier Mehlschwalben und Mauersegler ein- und ihren Nachwuchs großziehen.

Noch im Januar und Februar begannen umfangreiche Pflegemaßnahmen an unserer Streuobstwiese. Bei mehr als 20, von den über 72 Obstbäumen wurde ein Selektionsschnitt durchgeführt. Das Astwerk wurde dem Recyclinghof zugeführt. Diese sehr Zeitaufwendigen Arbeiten wird vom Wetteraukreis finanziell unterstützt.

Wie bereits erwähnt geht das Jahr 2020 als das Jahr der Corona-Krise in die Geschichtsbücher ein.

Auch die Natur- und Vogelschutzgruppe Bergheim blieb von den Gegenmaßnahmen zur Bekämpfung des Virus nicht unberührt. Das Grillfest am Vatertag konnte nicht stattfinden, die Jahreshaupt-versammlung fand nicht statt und auch eine Vogelstimmenwanderung konnte nicht ausgerichtet werden.

Im Jahre 2020 sind 70 Vereinsmitglieder verzeichnet. Ein Zuwachs an jungen aktiven Mitgliedern ist leider nicht feststellbar. Die Bildung einer Jugendgruppe innerhalb des Vereines ist zwar erstrebenswert, aber momentan nicht zu verwirklichen.

Der Vorstand, gewählt bis 2021, setzt sich wie folgt zusammen:

Beisitzer: Susanne Habiger, Gerhard Frank, Lothar Neun, Martin Neun, Ludwig Mohr.

Da nun unsere Hannelore bereits seit 30 Jahren Schriftführerin ist gebührt Ihr der „goldene Kugelschreiber“.

Der Kassenbestand des Vereines weist, eine sehr gute und solide Finanzsituation aus. Dies sind durch die vielen Stunden der Eigenleistungen und ehrenamtlichen Arbeiten und der Verkauf der Obsternten entstanden.

Text basierend von Gerhard Frank

Ortenberg-Bergheim

Juni 2020

Vorstand seit 2023:

Naturfreundehaus 1966